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Leben in Luxor News: Neues in und um Luxor im April 2019

Neue Seiten im April 2019:



Sham El-Nessim am 29. April 2019, Ägypten

(24.04.19)
Am 29. April, dem koptischen Ostermontag, feiern Kopten und Muslime gemeinsam das Ägyptische Frühlingsfest, das bis auf die 3. Dynastie pharaonischer Zeit zurückgeht. Damals wurde Shemu am Tag der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche gefeiert. Am Sham El-Nessīm (Duft des Zephyr = Westwinds) soll der Wind besonders wohltuende Kräfte besitzen. Schon zu Tagesanbruch treffen sich alle zum Picknick in Parks, auf Nil-Booten oder am Meer.
Traditionelle Speisen sind Ful midammis, Fasīch (getrockneter, gesalzener Fisch), Salat, Frühlingszwiebeln und ... gefärbte Eier :-). Dafür kann man übrigens auch in Ägypten Naturfarben verwenden: Zwiebelschalen für goldbraune Eier, Kurkuma für gelbe, Mate-Tee für lindgrüne, Rotkohl für lilarote, Karkadeh-Blüten für rote und Kakao/Kaffee für braune.

Der Duft des WindesSham Nessīm - Natürlich gefärbte Eier, © APSham Nessīm - Picknick



Foto-Ausstellung zum Totentempel von Amenhotep III., Luxor Eastbank

(20.04.19)
Am Freitag, den 19. April 2019 wurde in Anwesenheit von Altertümerminister Khaled el-Anany und Tourismusministerin Rania el-Mashat die Foto-Ausstellung The Temple of Millions of Years of Amenhotep III at Thebes - 20 Years of Excavation and Conservation im Mummification Museum eröffnet. Die Ausstellung ist dem im Januar 2019 verstorbenen Ägyptologen Rainer Stadelmann gewidmet, der viele Jahre an der Seite seiner Frau Hourig Sourouzian am Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project mitwirkte.
Die Ausstellung zeigt sowohl auf der Terrasse des Mummification Museum als auch in einem eigenen Saal großformatige Fotografien von den Ausgrabungen und Restaurationsarbeiten des Projektes sowie Rekonstruktionszeichnungen des Totentempels Amenhotep III.. Die Ausstellung macht sehr gut deutlich, dass in den letzten 20 Jahren unzählige Statuen aus dem Boden geborgen und Hunderte Tonnen von Stein mit viel technischem und körperlichem Aufwand an ihren ursprünglichen Ort bewegt wurden.
Wo: im Mummification Museum
Wann: bis zum 16. Mai 2019

Ausstellung des Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project
Foto-Ausstellung The Temple of Millions of Years of Amenhotep III at Thebes, © Leben in Luxor

Ausstellung des Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project: Rania el-Mashat und Hourig Sourouzian
Foto-Ausstellung The Temple of Millions of Years of Amenhotep III at Thebes: Rania el-Mashat und Hourig Sourouzian, © Leben in Luxor

Team des Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project
Team des Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project, © Leben in Luxor



Letzte Statue vor dem Luxor-Tempel aufgestellt, Luxor Eastbank

(20.04.19)
Am Abend des World Heritage Day am 18. April 2019 wurde vor dem Pylon des Luxor-Tempels die letzte fehlende Statue Ramses II. aufgestellt. Allerdings verleihen seitdem nicht nur ägyptische und ausländische Archäologen ihrem Entsetzen über die miserable Rekonstruktion des ägyptischen Teams Ausdruck in den sozialen Medien. Einige fordern sogar den Rücktritt des verantwortlichen Altertümerministers Khaled el-Anany.
Zum einen geht es darum, dass die Teile der Statue von Ramses II. unmöglich von ein und derselben Statue stammen können, da ihre Proportionen nicht zusammenpassen, zum zweiten ist man sich einig, dass diese Rosengranit-Statue in Osiris-Pose nie vor den Pylon stand und zum dritten finden nun zwei Reliefs im Luxor-Tempel Beachtung, die die Statuen nicht frontal, sondern von der Seite zeigen (s. Zeichnung eines Reliefs unten). Da bei Darstellungen im Alten Ägypten oft die Perspektive nicht stimmt, überzeugt mich dieses Argument nicht unbedingt. Allerdings sind die beiden Statuen direkt vor dem 2. Pylon im Amun-Tempel in Karnak tatsächlich seitlich ausgerichtet. Was den ersten Kritikpunkt angeht - es ist noch schlimmer als erwartet...

Rekonstruierte Statue vor dem Luxor-Tempel, © Egypt Today, Mustafa Marie
Rekonstruierte Statue vor dem Luxor-Tempel, © Egypt Today, Mustafa Marie

Rekonstruierte Statue vor dem Luxor-Tempel, via Facebook
Rekonstruierte Statue vor dem Luxor-Tempel, via Facebook

Rekonstruierte Statue vor dem Luxor-Tempel, via Facebook
Rekonstruierte Statue vor dem Luxor-Tempel, via Facebook

Zeichnung eines Reliefs im Luxor-Tempel
Zeichnung eines Reliefs im Luxor-Tempel



Grab in Dra Abu el-Naga freigelegt, Luxor Westbank

Update nach einem Gespräch mit dem zuständigen Inspektor am 03.10.19: Während Friederike Kampp noch davon ausging, dass die 18 Eingänge, die vom 55 Meter breiten Hof aus zugänglich sind, zu 4 verschiedenen Gräbern führen würden - TT169/TT402/TT403/TT404 -, stellte sich nun heraus, dass TT169 und TT402 nicht als eigenständige Gräber existieren, sondern Teil von TT403 und TT404 sind. Das bedeutet, bei diesem handelt sich um das größte bislang entdeckte Felsengrab.
(20.04.19)
Eine weitere Bekanntmachung anlässlich des World Heritage Day am 18. April betrifft ein Grab in Dra Abu el-Naga. Es ist allerdings mitnichten neu, wie in der Presse zu lesen ist, sondern wurde schon von Friederike Kampp in ihre Liste der thebanischen Gräber ("Die thebanische Nekropole", 1996) aufgenommen. Es war lediglich unter meterhohem Schutt begraben. Es ist auch kein Saff-Grab, wie ebenfalls geschrieben wurde, denn das zum Teil wunderschön dekorierte Grab stammt nicht aus der 11., sondern aus der 17. Dynastie und wurde in der frühen 18. Dynastie erneut benutzt.
TT403/TT404 gehörte ursprünglich einem Beamten namens Shedsu-Djehuty oder Djehuty-Shedsu. Im Grab wurden Ushebtis aus Holz und Fayence, Töpferwaren, Kanopenkrüge aus Kalkstein, Statuen aus Holz und Fayence, ein hieratischer Papyrus, eine ptolemäische Bronzemünze und ein anthropoider Sarg aus Kartonage gefunden sowie mehr als 50 Grabsiegel von bislang unentdeckten Gräbern.

Felsengrab in Dra Abu el-Naga, © MoA
Felsengrab in Dra Abu el-Naga, © MoA

Felsengrab in Dra Abu el-Naga, © MoA
Felsengrab in Dra Abu el-Naga, © MoA



Opet-Tempel in Karnak wieder geöffnet, Luxor Eastbank

(20.04.19)
Anlässlich des World Heritage Day am 18. April gibt das Altertümerministerium jedes Jahr verschiedene archäologische Neuigkeiten bekannt. Kommen wir zur ersten: Nach jahrelanger Restaurierung wurde der Opet-Tempel in Karnak wiedereröffnet. Er befindet sich im Süden des Amun-Bezirks. Hier soll der Mythologie zufolge Opet, Geburtsgöttin und "Herrin des magischen Schutzes" Osiris als Chonsu wiedergeboren haben.

Opet-Tempel in Karnak
Opet-Tempel in Karnak, © Leben in Luxor

Die Nilpferdgöttin Opet in ihrem restaurierten Tempel in Karnak
Die Nilpferdgöttin Opet in ihrem restaurierten Tempel in Karnak, © Leben in Luxor



Ausstellungseröffnung im Mummification Museum, Luxor Eastbank

(18.04.19)
Das Altertümerministerium (MoA), das Deutsche Archäologische Institut (DAI) in Kairo und das Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project laden ein zur Eröffnung der Foto-Ausstellung The Temple of Millions of Years of Amenhotep III at Thebes - 20 Years of Excavation and Conservation im Mummification Museum, und zwar schon morgen, am Freitag, den 19. April 2019 um 17 Uhr. Im Anschluss wird ein Film zu den Konservierungsarbeiten im Tempel gezeigt. Die Ausstellung selbst ist bis zum 16. Mai zu sehen.

Foto-Ausstellung The Temple of Millions of Years of Amenhotep III at Thebes - 20 years of Excavation and Conservation im Mummification Museum



Abu-el-Haggag-Prozession am 20. April 2019, Luxor Eastbank

(15.04.19)
Am Samstag, den 20. April 2019 findet die alljährliche Prozession des Abu-el-Haggag-Festivals statt. Sie hat ihren Ursprung im pharaonischen Opet-Fest. Die großen Boote, die von jungen Männern an diesem Tag durch die Straßen der Innenstadt von Luxor gezogen werden, sollen an die Heiligen Barken erinnern, in denen einst die Götterstatuen von Amun, Mut und Chonsu vom Karnak-Tempel zum Luxor-Tempel gebracht wurden. Das Fest diente dazu, Ma'at, die ideale kosmische und soziale Ordnung zu erneuern: "Freue dich, du ganzes Land! Die gute Zeit ist gekommen."
Zur Legende um den Sufi-Scheich Yusuf Abu el-Haggag lesen Sie hier weiter.
Für alle, die nicht teilnehmen können, unser kurzes Video vom Abu-el-Haggag-Festival 2016.


Abu-el-Haggag-Prozession am 20. April 2019, © Leben in Luxor



Restaurierung der Amun-Statue im Karnak-Tempel, Luxor Eastbank

(13.04.19)
1897 entdeckte Georges Legrain im Amun-Tempel in Karnak eine zerbrochene Quarzit-Statue des Gottes Amun, die Tutanchamun ursprünglich für das Ach-menu dort hatte anfertigen lassen. Viele Teile der Statue, einschließlich des Torso und des linken Beines, fehlten, als Legrain sie 1912 rekonstruieren ließ. Ein Fragment der Nase fand man 2003 und setzte es 2007 an.
Im Vergleich mit ähnlichen Statuen stellte sich später heraus, dass der von Legrain mit Zement ersetzte Torso ca. 28 cm zu lang geraten war. Auch war das fehlende Bein nur durch einen Balken ersetzt worden. Daher erhielt das Centre Franco-Égyptien d’Étude des Temples de Karnak (CFEETK) 2019 den Auftrag für eine erneute Restaurierung. Das CFEETK wird nun eine Replik des Brustteils und des linken Beins auf der Basis einer in den Proportionen ähnlichen Sandsteinstatue herstellen, die sich im Ägyptischen Museum in Kairo befindet (JE 38049). Die Reliefs der Annalen von Thutmosis III. hinter der Amun-Statue sollen in diesem Zusammenhang auch wieder aus Fragmenten hergestellt werden.

Statuen von Amun und Amunet im Amun-Tempel in Karnak zwischen 1897 und 1912, © CNRS-CFEETK
Statuen von Amun und Amunet im Amun-Tempel in Karnak zwischen 1897 und 1912, © CNRS-CFEETK

Kopf der Amun-Statue, Foto li.: © M. Pillet, re.: ©  CNRS-CFEETK, E. Lanoë
Kopf der Amun-Statue, Foto li.: © M. Pillet, re.: © CNRS-CFEETK, E. Lanoë

Restaurierungsprojekt der Amun-Statue im Karnak-Tempel, © CNRS-CFEETK, J. Maucor, E. Saubestre, J. Jaquemet, A. Garric, L. Gabolde
Restaurierungsprojekt der Amun-Statue im Karnak-Tempel, © CNRS-CFEETK, J. Maucor, E. Saubestre, J. Jaquemet, A. Garric, L. Gabolde



MMA507, das Grab der Krieger in Deir el-Bahari, Luxor Westbank

(12.04.19)
Am 3. April 2019 strahlte das amerikanische Medienunternehmen PBS auf Channel Thirteen erstmals die Dokumentation "Secrets of the Dead: Egypt's Darkest Hour" aus. Es ging darin um ein 4000 Jahre altes Massengrab in den Felsen von Deir el-Bahari. Die eigentliche Entdeckung des Grabes im Jahr 1923 wurde nur am Rande erwähnt. Lesen Sie hier mehr!

Pfeile und Bögen in MMA 507, aus: Winlock, 1928
Pfeile und Bögen in MMA 507, aus: Winlock, 1928



Upgrades für die Tempel in Kom Ombo, Esna, Dendera und Abydos

(09.04.19)
Die Eintrittspreise für archäologische Stätten wurden in den letzten Jahren mehrfach erhöht. Es freut Sie sicher zu sehen, dass mit den Einnahmen Sinnvolles geschieht. Daher stellen wir Ihnen heute ein paar der kürzlich abgeschlossenen Projekte vor. Beginnen wir im Süden Oberägyptens.
Ende März 2019 wurde der erfolgreiche Abschluss des Projektes zur Senkung des Grundwasserspiegels im Tempel von Kom Ombo gefeiert, das im Oktober 2017 startete. Es wurde hauptsächlich mit amerikanischen Geldern in Höhe von 8,8 Millionen Dollar finanziert. Beim Bau der mehr als 9 Meter tiefen Drainagegräben, aus denen das gesammelte Wasser in den Nil gepumpt wird, wurden etliche altägyptische Artefakte gefunden, z.B. eine Büste von Mark Aurel, eine Töpferei aus dem Alten Reich, ein Relief des Gottes Sobek und eine ptolemäische Sphinx.

Arbeiten auf der Rückseite des Tempels in Kom Ombo, © Michael Jones
Arbeiten auf der Rückseite des Tempels in Kom Ombo, © Michael Jones

Im Tempel von Esna wurde Mitte März 2019 die Restaurierung der Decke fertiggestellt. Die Reliefs wurden gesäubert und dokumentiert. Nun wenden sich die Restauratoren den Wänden zu.

Deckenrelief im Tempel von Esna, © MoA
Deckenrelief im Tempel von Esna, © MoA

Ebenfalls Mitte März 2019 waren die Arbeiten am Open-Air-Museum vor dem Tempel von Dendera abgeschlossen. Es besteht aus 145 Ausstellungsstücken, die nun auf steinernen Plattformen ausgestellt sind. In der Mehrzahl handelt es sich um Steinfragmente, aber es ist auch ein tonnenschwerer Granitsarkophag dabei.

Open-Air-Museum in Dendera, © MoA
Open-Air-Museum in Dendera, © MoA

Zu guter Letzt wurde am Samstag, den 6. April 2019, am Tempel von Abydos das neue Besucherzentrum mit verschiedenen Lageplänen und einem Tempelmodell feierlich eröffnet. Außerdem wurde der erfolgreiche Abschluss des Projektes zur Senkung des Grundwasserspiegels im Osireion bekanntgegeben. Hoffentlich bedeutet das, dass das Osireion bald auch für Besucher zugänglich ist.

Besucherzentrum in Abydos, © Leben in Luxor
Besucherzentrum in Abydos, © Leben in Luxor



Statue von Ramses II. für Achmim

(08.04.19)
Achmim ist eine Stadt am östlichen Nilufer, etwa 200 Kilometer nördlich von Luxor. Sie bestand wohl bereits seit vorgeschichtlicher Zeit und gehörte während der gesamten pharaonischen Zeit zu den bedeutendsten Städten Ägyptens. Bekannt ist die Stadt heute wegen einer ca. 11 Meter hohen Monumentalstatue von Meritamun, der vierten Tochter und späteren Gemahlin Ramses II., im Freilichtmuseum von Achmim.
Meritamun hat nun Gesellschaft. Links neben ihr wurde eine Monumentalstatue von Ramses II. rekonstruiert und aufgestellt, die am Samstag, den 6. April 2019 feierlich enthüllt wurde.
Die Arbeiten an der etwa 15 Meter hohen und 45 Tonnen schweren Kalkstein-Statue Ramses II. begannen vor 2 Monaten. Man hatte ihre 70 Bruchstücke 1981 in der Nähe des Freilichtmuseums entdeckt, als man dort ein Postamt bauen wollte.

Rekonstruierte Monumentalstatue von Ramses II. neben Meritamun in Achmim, © Aus einem MoA-Video
Rekonstruierte Monumentalstatue von Ramses II. neben Meritamun in Achmim, © Aus einem MoA-Video

Rekonstruierte Monumentalstatue von Ramses II. neben Meritamun in Achmim, © MoA
Rekonstruierte Monumentalstatue von Ramses II. neben Meritamun in Achmim, © MoA

Rekonstruierte Monumentalstatue von Ramses II. neben Meritamun in Achmim, © MoA
Rekonstruierte Monumentalstatue von Ramses II. neben Meritamun in Achmim, © MoA



TV-Sendung über 4000 Jahre altes Massengrab, Luxor Westbank

Update am 11.04.19: Text geändert, da entgegen den Aussagen in der Doku die Leichen nicht mumifiziert, sondern nur bandagiert wurden!
(05.04.19)
Vor mehr als 4000 Jahren hat man die Leichen von etwa 60 Männern mit schweren Verletzungen in einem Massengrab in den Felsen von Deir el-Bahari beigesetzt. Das Grab war 1923 von Herbert E. Winlock entdeckt und sofort danach wieder versiegelt worden. ( Lesen Sie mehr ...)
Eine Massenbestattung war im Alten Ägypten ausgesprochen unüblich. Auch ist es erstaunlich, dass nur männliche Leichen gefunden wurden. Daher untersuchte Salima Ikram, Ägyptologie-Professorin an der American University in Cairo, im September 2018 mit einem Team das mysteriöse "Grab der Krieger" und analysierte die Knochen. Ihre Funde präsentierte sie am 3. April 2019 in der Dokumentation "Secrets of the Dead: Egypt's Darkest Hour" auf Channel Thirteen des amerikanischen Medienunternehmens PBS.
Vom Grabeingang verzweigt sich ein Tunnel-Labyrinth 61 Meter tief in die Felsen hinein. Was die Archäologen dort fanden, war verstörend: Die Grabkammern waren gefüllt mit bandagierten Körperteilen und Stapeln von Bandagen, die ursprünglich um die Leichen gewickelt waren. Die Männer starben alle einen gewaltsamen Tod. Sie wurden mit Steinschleudern malträtiert, von Keulen niedergestreckt und von Pfeilen durchbohrt, die zum Teil noch in ihren Körpern steckten. Eine der Leichen trug sogar noch einen Handgelenkschützer wie ihn Bogenschützen verwenden. Alles Anzeichen dafür, dass die Männer in einer Schlacht starben.
Untersuchungen an anderen Orten Ägyptens zeigen, dass die Männer in einer Zeit sozialer Unruhen und Bürgerkriege umgekommen waren: Am Ende des Alten Reichs verlor Pharao Pepi II. zunehmend an Macht und Einfluss, was zu blutigen Schlachten zwischen rivalisierenden regionalen Fürsten führte. Schlimme Hungersnöte verursacht durch ausbleibende Nilhochwasser und trockeneres Klima beschleunigten in der Folgezeit den sozialen Zusammenbruch. Das Fazit der Archäologen: Die Männer waren wohl ein Opfer der Kämpfe dieser Zeit.

Salima Ikram im Grab der Krieger in Deir el-Bahari, © Patrick Acum
Salima Ikram im Grab der Krieger in Deir el-Bahari, © Patrick Acum

Salima Ikram im Grab der Krieger in Deir el-Bahari, © Patrick Acum
Salima Ikram im Grab der Krieger in Deir el-Bahari, © Patrick Acum



Luxor-Tempel in Blau, Luxor Eastbank

(03.04.19)
Anlässlich des internationalen Welt-Autismus-Tages am 2. April erstrahlte der Luxor-Tempel am Abend für eine Stunde in blauem Licht.
Der Welt-Autismus-Tag wurde 2007 von den Vereinten Nationen eingeführt, um auf Autismus, eine nicht sichtbare Behinderung, aufmerksam zu machen. Seit einigen Jahren werden daher in vielen Ländern öffentliche Gebäude blau beleuchtet - so auch in Ägypten der Luxor-Tempel und die Sphingenallee.

Internationaler Welt-Autismus-Tag in Luxor, © MoA
Internationaler Welt-Autismus-Tag in Luxor, © MoA

Internationaler Welt-Autismus-Tag in Luxor, © MoA
Internationaler Welt-Autismus-Tag in Luxor, © MoA



Neue Funde am Tempel Ramses II. in Abydos

(01.04.19)
Ein archäologisches Team der New York University entdeckte während seiner Arbeiten im Tempel Ramses II. in Abydos den Gründungsstein des Tempels. Außerdem fand man die aus Kalkstein gebaute Eingangshalle eines Palastes an der Südseite des Tempels, eine Sandsteinsäule und eine Sandsteintreppe mit der Kartusche von Ramses II. sowie Fragmente der mit Sternen dekorierten Decke. Interessant ist die Tatsache. dass Ramses II. einen Palast in Abydos baute, um dort offensichtlich Zeit mit seinem Hofstaat zu verbringen. Bisher ging man davon aus, dass Abydos lediglich ein bedeutender Ort für den Totenkult war.
Auch in Medinet Habu befindet sich der königliche Palast südlich des Tempels.
Übrigens wurde inzwischen auch das in Abydos neu erbaute Besucherzentrum seinem Zweck zugeführt. Offiziell eingeweiht wird es am 05. April 2019.

Ausgegrabene Halle neben dem Tempel Ramses II. in Abydos, © MoA
Ausgegrabene Halle neben dem Tempel Ramses II. in Abydos, © MoA

Kartusche Ramses II. in Abydos, © MoA
Kartusche Ramses II. in Abydos, © MoA



Erste Liveübertragung einer Sargöffnung im TV, Minya

(01.04.19)
Kein Aprilscherz! In der Nacht von Sonntag, dem 07.04.19, auf Montag, den 08.04.19, zeigt DMAX in einer exklusiven Live-Übertragung von 3 bis 5 Uhr morgens Expedition Unknown Live: Graböffnung in Ägypten. Erstmals haben Sie von Ihrem Wohnzimmer aus Gelegenheit, live dabei zu sein. Der Doku-Sender, der Werbung macht mit dem Slogan "Fernsehen für die tollsten Menschen der Welt: Männer“ ist über Kabel und Satellit empfangbar.
Ort des Geschehens ist die Nekropole Saujet el-Meitin südlich von Minya. Der massive unterirdische Kammerkomplex, der bereits von Archäologen freigelegt wurde, besteht aus einem Netzwerk von Tunneln und Schächten. Während des Live-Events werden Grabkammern betreten, die zu einem Kalksteinsarkophag und 40 Mumien tief im Tunnelsystem führen. Es wird aber nicht, wie der Titel suggeriert, das Grab selbst erstmals geöffnet, sondern der dort gefundene Sarg.
Durch die Sendung führen Abenteurer Josh Gates, Moderator der Doku-Serie Expedition Unknown, Zahi Hawass und Moustafa Waziry, der Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung. Der Ägyptologe Michael Höveler-Müller ( Hieroglyphen lesen und schreiben; Am Anfang war Ägypten; Das Gold der Horusfalken: Auf den Spuren altägyptischer Grabräuber; Das Hatschepsut-Puzzle) und der Kommentator Harry Weber begleiten die Übertragung live am Mikrofon für die deutschen Zuschauer.
Wiederholung am Donnerstag, den 11.04.19 zu einer angenehmeren Zeit um 22:15 Uhr auf DMAX

Expedition Unknown mit Josh Gates

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