• von Luxor/Esna nach Assuan |
• ab Assuan oder Abu Simbel |
• paradiesische Lage direkt am Nil |
• unweit vom Nil / Banana Island |
Leben in Luxor News: Neues in und um Luxor im April 2012
Neue Seiten im April 2012:
- 03.04.12: Ausflüge nach Assuan
- 10.04.12: Viele neue Einträge im Götter- und Mythenlexikon
- 12.04.12: Ausführliche Beschreibung der Tempel von Abu Simbel
- 27.04.12: Neue Lexikon-Seite: Orientreisende, Ägyptologen, Abenteurer und Künstler des 19. Jahrhunderts mit 29 Biographien
Noch eine Wahl: Wahl des koptischen Papstes in Ägypten
(28.04.12)
Am 17. März 2012 starb das geistliche Oberhaupt der koptischen Kirche Papst Shenouda III. im Alter von 88 Jahren. Der 117. koptisch-orthodoxe Patriarch von Alexandrien, der für seine Loyalität gegenüber dem Mubarak-Regime häufig kritisiert wurde, war seit 1971 im Amt. Zu seiner Beerdigung pilgerten hunderttausende Gläubige - in Ägypten gehören etwa 10 % der Bevölkerung dem koptischen Glauben an.
Innerhalb eines Monats nach dem Tod des Papstes musste nun ein 19köpfiges Gremium zusammentreten, um innerhalb von 2 Wochen eine Kandidatenliste mit 5 bis 7 Namen für die Wahl des nächsten Papstes zu erarbeiten und wiederum 2 Wochen später zu veröffentlichen. Im darauffolgenden Monat wird der Wahltag festgelegt. Zwischen dem Tod eines Papstes und der Wahl seines Nachfolgers liegen mindestens 3 Monate.
Eine Versammlung bestehend aus etwa 100 bis 150 Geistlichen der Heiligen Synode der koptisch-orthodoxen Kirche, aus einem Rat (Millet Council) von 24 weltlichen Mitgliedern (darunter auch ein paar Frauen) und aus einem Gremium von hochrangigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (Minister, Geschäftsleute, Journalisten) wählt aus den vorgeschlagenen Namen 3 endgültige Kandidaten aus, die auf je einen Zettel geschrieben werden. Ein blindes Kind wählt - als Gottesurteil - einen Zettel
und damit den zukünftigen Papst aus.
Wählbar ist theoretisch jeder Ägypter koptischen Glaubens, der älter als 40 Jahre alt ist, nie verheiratet war und seit mindestens 15 Jahren im Kloster lebt, ohne einer eigenen Diözese vorzustehen. Faktisch heißen die möglichen Kandidaten derzeit: Bischof Moussa (Leiter des Jugendbistums), Bischof Youanis (Sekretär von Papst Shenouda III. und stellvertretender Bischof in Kairo) sowie Bischof Bishoy (Sekretär der Hl. Synode und Bischof von Damietta), außerdem Bischof Youssef (Leiter des südamerikanischen Bistums und Bischof Kirollos (Leiter des Bistums in Mailand) aus dem Ausland.
Papst Shenouda III., Bischof Moussa, Bischof Bishoy, Bischof Youssef
Update: Präsidentschaftswahlen in Ägypten 2012
(26.04.12)
Das Wahlkomitee hat für die Präsidentschaftswahlen am 23./24. Mai 2012 von 23 Bewerbern folgende 13 Kandidaten zugelassen:
Mohammed Morsi (Freedom and Justice Party), Abul Ezz el-Hariry (Socialist Popular Alliance Party), Mohammed Fawzy Eissa (Democratic Generation Party), Hossam Khairallah (Democratic Peace Party), Abdullah el-Ashal (Asala Party), Hesham el-Bastawisi (Tagammu Party), Mahmoud Hossam Galal (Kanana Party), sowie die parteiunabhängigen Bewerber Ahmed Shafiq (Minister unter Mubarak), Amr Moussa (früherer Leiter der Arabischen Liga), Abdel Moneim Aboul-Fotouh (Islamist), Mohammed Selim el-Awa (Islamist), Hamdeen Sabbahi (Nasserist) and Khaled Ali (linksgerichteter Anwalt).
Der Wahlkampf beginnt offiziell am 30. April 2012.
Aktualisierung der Bewerber für das Präsidentschaftsamt
Ägypten auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes
(19.04.12)
Heute wurde das Programm der 65. Internationalen Filmfestspiele von Cannes bekanntgegeben. Unter den 21 Filmen, die dieses Jahr vom 16. bis zum 27. Mai um die Goldene Palme konkurrieren, ist der Film "Baad el mawkeaa" (zu Deutsch: "Nach der Schlacht") des ägyptischen Regisseurs Yousry Nasrallah. Der Film hieß ursprünglich "Reem, Mahmoud and Fatma". Er spielt im post-revolutionären Ägypten und beleuchtet die Auswirkungen der politischen Ereignisse von 2011 (vom Volksentscheid zur Verfassungsänderung im März bis hin zu den Parlamentswahlen im November), auf die drei Hauptcharaktere des Films.
Nasrallah wurde 1952 in Gizeh geboren. Nach einem Studium der Wirtschafts- und Politikwissenschaften arbeitete er im Libanon als Journalist. 1980 assistierte er dort Volker Schlöndorff in seinem Film "Die Fälschung". Bisher schrieb er für 9 Filme das Drehbuch und führte bei 8 Filmen Regie. In Cannes war er bereits 2004 auf den Filmfestspielen vertreten: Sein Film "Bab El-Shams" ("Das Tor der Sonne") wurde außerhalb der offiziellen Auswahl gezeigt,
Regisseur Yousry Nasrallah, © www.alriadh.com
Präsidentschaftswahlen in Ägypten 2012
(18.04.12)
Update: Die Einsprüche der ausgeschlossenen Präsidentschaftsbewerber wurden abgelehnt.
(15.04.12)
Update: Ayman Nour und Khairat El Shater wurden zusammen mit 8 weiteren Bewerbern, die die Bedingungen für eine Kandidatur nicht erfüllen, vom Wahlkomitee ausgeschlossen.
(14.04.12)
Das ägyptische Parlament wurde bereits Ende letzten und Anfang diesen Jahres gewählt. Nun stehen noch die Präsidentschaftswahlen aus, für die sich 23 Kandidaten beworben haben. Hier der Zeitplan:
- 12./13. April: Bekanntgabe der Bewerber für die Präsidentschaftswahlen
- 14./15. April: Einspruchsfrist
- 26. April: Bekanntgabe der endgültigen Kandidaten
- 23./24. Mai: Präsidentschaftswahlen
- 16./17. Juni: Termine für etwaige Stichwahlen
- 21. Juni: Bekanntgabe der Wahlergebnisse
- 30. Juni: Amtsantritt des künftigen Präsidenten
Ein paar der Bewerber von oben nach unten und von links nach rechts sind:
Amr Moussa, Ayman Nour, Khairat El Shater, Abu El-Ezz El-Hariri,
Abdel-Moneim Abul-Fotouh, Khaled Ali, Hamdeen Sabbahi, Hisham El-Bastawisi.
Der Nobelpreisträger Mohammed el-Baradei zog seine Kandidatur im Januar 2012 zurück. Bothaina Kamel, die einzige Frau unter den Bewerbern, bekam bereits im Vorfeld nicht genügend Stimmen.
Einige der Bewerber für das Präsidentschaftsamt
Wüstenwohnprojekt im Wüstenschneckendesign
(13.04.12)
Bereits im August 2011 haben wir über ein innovatives Wohnraumprojekt für die Sahara berichtet. Heute möchten wir ein weiteres Projekt vorstellen, mit dem iranische Studenten 2011 den 1. Preis eines internationalen Biomimikry-Design-Wettbewerbs gewonnen haben. Biomimikry (oder Bionik) macht sich die "Erfindungen der belebten Natur" zu Nutze, indem sie bei Pflanzen und Tieren gezielt nach Lösungen für technische Probleme sucht.
Für den Wettbewerb haben sich die Studenten eine Wüstenschnecke zum Vorbild genommen. Ein Tier, das es seit Jahrtausenden schafft, sein Haus in der Wüste ohne Klimaanlage kühl zu halten. Die Wüstenschnecke reflektiert mit ihrem extrem dicken, weißen Kalkgehäuse 95 % der Wärmestrahlen, die Kugelform des Gehäuses minimiert zudem die Wärmeaufnahme. Das Wüstentier kann so für mehrere Monate Temperaturen von über 50°C aushalten.
Also konstruierten die Studenten ein Gebäude mit einem überlappenden kurvenreichen "Gehäuse", um an jeder Stelle des Dachs den Sonneneinfall zu minimieren, und gaben ihm eine gebrochen weiße Farbe, die zusätzlich das Licht reflektiert. Da sich Schnecken bei Hitze tief in ihr Haus zurückziehen, wurde auch das menschliche Schneckenhaus so gestaltet, dass ein Rückzug in zunehmend kühler werdende Bereiche möglich ist. Das Modell wurde mittels spezieller Software auf seine Hitzetauglichkeit hin getestet und bestand mit Bravour - ohne jede Klimaanlage! Was für ein Gewinn für Energieverbrauch und lärmempfindliche Ohren! Elegant sieht der Entwurf auch aus. So ist zu hoffen, dass sich bald ein Finanzier für einen Prototypen findet.
Wüstenwohnprojekt im Wüstenschneckendesign
Wüstenwohnprojekt im Wüstenschneckendesign
Wüstenwohnprojekt im Wüstenschneckendesign
Sham El-Nessim - Ostern in Luxor
(12.04.12)
Am 16. April 2012, dem Montag nach dem koptischen Osterfest, feiern Kopten und Moslems zusammen das Ägyptische Frühlingsfest, das bis auf die 3. Dynastie pharaonischer Zeit zurückgeht. Damals wurde "Shemu" am Tag der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche gefeiert. Am Sham El-Nessīm ("Duft des Zephyr = Westwinds") soll der Wind besonders wohltuende Kräfte besitzen. Schon zu Tagesanbruch treffen sich alle zum Picknick in Parks, auf Nil-Booten oder am Meer. Traditionelle Speisen sind Ful midammis, Fasīch (getrockneter, gesalzener Fisch), Salat, Frühlingszwiebeln und ... gefärbte Eier :-).
Aggressiver Rüsselkäfer zerstört Dattelpalmen, Luxor
(11.04.12)
Rhynchophorus ferrugineus, der ca. 3 cm lange Rote Palmen-Rüsselkäfer, stammt ursprünglich aus Südostasien. Von dort kam er über den Mittleren Osten auch nach Ägypten. Durch Pflanzenimporte verbreitete er sich weiter aus, 1993 zunächst nach Spanien und in den folgenden Jahren in alle Mittelmeerländer einschließlich der Kanarischen Inseln und Mallorca. Er bedroht (Dattel-)Palmen, sobald sie einen Stammdurchmesser von 5 cm erreicht haben Dann legen die weiblichen Palmrüsselkäfer bis
zu 400 Eier pro Saison in Wunden im Stammbereich oder den Blattstielen. Die Larven (Sagowürmer) fressen meterlange Kanäle durch den Stamm. Den Pflanzen geht der Saft aus, die Palmwedel
werden braun und senken sich, die Palme stirbt. Wenn sich also die obersten frischen Palmblätter, die senkrecht in die Höhe stehen müssten, nach unten neigen, hat der Palmrüssler das Herz der Palme bereits zerstört. Das dauert nur ein paar Wochen und der Käfer zieht weiter zur nächsten Palme - er kann sie auf 20 km Entfernung riechen!
Wirklich wirksame Gegenmittel gibt es bisher nicht. Mögliche Impfungen sind zeit- und kostenintensiv. Letztendlich hilft es nur, die befallenen Palmen zu fällen und gründlich zu verbrennen, um eine weitere Ansteckung zu verhindern.
In der malaiischen Heimat des Palmen-Rüsselkäfers gelten die Larven übrigens als Delikatesse. Sie werden roh, geräuchert, geröstet oder in Bananenblättern gedämpft verzehrt und sind eine willkommene Eiweißration.
In Luxor fallen bisher nur einzelne infizierte Palmen auf (wie auf dem Bild unten von Palmen am Nil). Vielleicht überlebt der Käfer, der Temperaturen bis 50° verträgt, doch nicht die hiesigen Sommer... Es wäre zu hoffen!
Roter Palmen-Rüsselkäfer, befallene Palmen am Nil bei Luxor & Rote Palmen-Rüsselkäfer mit Larve (Sagowurm)
Vernissage von Euphemia MacTavish, Luxor Westbank
(10.04.12)
Morgen, Mittwoch, den 11. April 2012, um 18 Uhr zeigt die englische Künstlerin Euphemia MacTavish sechs vom Ramesseum inspirierte Radierungen im Marsam Hotel. Eintritt frei.
Marsam Hotel, Luxor Westbank & Radierung von Euphemia MacTavish
Schlechte Zeiten für Schmuggler
(06.04.12)
Dass Repliken ägyptischer Kunstwerke auf echt getrimmt werden, kennt man ja, doch dieses Mal war es umgekehrt: Diese Woche stellten die israelischen Behörden in einem Shop in Jerusalem 2 geschmuggelte altägyptische Sargdeckel sicher, die so präpariert worden waren, dass sie wie Kopien aussahen. Ägypten hat bereits seine Ansprüche auf Rückgabe angemeldet.
Ebenfalls diese Woche entschied ein belgisches Gericht, 80 kleinere Kunstgegenstände in den nächsten Tagen an Ägypten zurückzugeben, nachdem deren Echtheit bestätigt wurde. Eine Ägypterin war bereits 2010 vom Zoll in Brüssel erwischt worden, als sie versuchte, die Artefakte versteckt in großen Repliken von Holzstatuen in Belgien einzuführen: 11 kleine Holz- und Kalksteinstatuen, 11 Amulette und 27 Skarabäen aus altägyptischer Zeit; islamische Siegel; ein koptisches Kindergewand und dekoriertes Stoffstück; ein ptolemäisches Gefäß in Löwengestalt und ein prähistorisches Tongefäß.
Altägyptische in Jerusalem sichergestellte Sargdeckel, altägyptisches in Brüssel sichergestelltes Amulett & altägyptische in Brüssel sichergestellte Statuette
Vortrag: Die Geschichte der thebanischen Grabungshäuser, Luxor Westbank
(06.04.12)
Am kommenden Samstag, dem 7. April 2012, wird der wöchentliche Vortrag nicht im Mummification Museum stattfinden, sondern im Nile Valley Hotel auf der Westbank. Um 19 Uhr spricht Marcel Maessen über die Geschichte der Grabungshäuser in Theben-West. Dazu gehören die Häuser von Howard Carter, Theodore M. Davis, Alexandre Stoppelaëre, das "Beit Nimsawi” von Norman und Nina de Garis Davies und das Metropolitan Dig House.
Metropolitan Dig House, Grabungshaus der polnischen Mission & Carter-Haus mit dem Stoppelaëre House im Hintergrund, © Leben in Luxor
Luxor Spring Festival, Luxor Eastbank
(03.04.12)
Am Dienstag, den 17. April 2012 steigt im Royal Golf Club Luxor von 14 bis 22 Uhr ein Riesen-Event. Auf dem Programm stehen: der DJ/Producer Momo Rivera, die Luxor Best Dance Crew, der Poet Hisham El-Gakh, die Jazzsängerin Michelle Rounds, der Gitarrist Motreb al-Sawra, der Sänger El-Hawees, Superstar Hamza Navira und Luxors 1. Rainbow Colour Festival.
Der Club liegt neben dem Flughafen an der Theba Road. Tickets gibt es ab 65 LE (inkl. Shuttle Bus zum Club). Ein Teil des Erlöses kommt dem Tierkrankenhaus ACE in Luxor zu Gute.