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Leben in Luxor - TT391, Grab von Karabasken, Luxor Westbank (geschlossen)


Namenshieroglyphe von Karabasken

von Claudia Ali, 30.09.18

 

Der Totenkult spielte im Alten Ägypten eine große Rolle, denn der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod war wichtiger Bestandteil der ägyptischen Kultur und Religion. Ursprünglich wurden nur Pharaonen in prunkvoll ausgeschmückten Grabanlagen mit kostbaren Grabbeigaben bestattet, doch im Lauf der Geschichte genossen auch Staatsbeamte dieses Privileg. Wenn ihre Gräber auch viel kleiner sind als die der Pharaonen - die Ausstattung war nach Leistung und Bedeutung der jeweiligen Person gestaffelt - so sind sie doch sehr sehenswert auf Grund der Andersartigkeit ihrer Grabmalereien.

Für die Toten gab es eigene Städte: Nekropolen (vom Altgriechischen "nekrós" = Toter und "polis" = Stadt). Im alten Ägypten lagen sie meist am linken (westlichen) Nilufer - dort wo die Sonne untergeht.

Luxor Westbank - Grabanlagen in El-Asasif, im Hintergrund der Hatschepsut-Tempel
 Grabanlagen in El-Asasif, im Hintergrund der Hatschepsut-Tempel



Das Grab von Karabasken (TT391) liegt im südlichen Asasif und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Im Rahmen einer Konferenz des South Asasif Conservation Project (SACP) konnte es besichtigt werden.

Als die amerikanisch-ägyptische Mission des SACP unter Leitung von Elena Pischikova 2006 mit ihren Ausgrabungen im South Asasif begann, war die Situation verheerend: Die Gräber von Karachamun (TT223, 25. Dynastie), Karabasken (TT391, 25. Dynastie) und Irtieru (TT390, 26. Dynastie), die zum Teil noch im 19. Jahrhundert von Reisenden als besonders schön und sehenswert beschrieben worden waren, lagen unter meterhohem Schutt, den Regenfälle vom Berg hinein gespült hatten. Die Dorfbewohner und ihr Vieh lebten darin oder direkt darüber und beschädigten die Gräber zusätzlich durch Abwässer, Feuerstellen etc. Seitdem hat das Team, das nur während der Sommermonate vor Ort arbeitet, Unglaubliches vollbracht.

Blick auf die drei Gräber im South Asasif aus der Luft, ©ASA Restoration Project
Blick auf die drei Gräber im South Asasif aus der Luft, ©ASA Restoration Project

Karabasken war in der 25. Dynastie Vierter Priester des Amun, Gottesdiener des Chonsemwaset-Neferhotep und der Vorgänger von Monthemhat (TT34) als Bürgermeister von Theben. Sein Grab liegt westlich hinter dem von Karachamun.

 

Grabungsgeschichte:

Das Grab von Karabasken war das erste Grab, das im südlichen Asasif gebaut wurde (ca. 715-705 v. Chr., in der Regierungszeit von Shabaka). Es wurde erstmals in den 1820er Jahren von John Gardner Wilkinson besucht und beschrieben, danach taucht es in Reiseberichten von Robert Hay und James Burton auf. Karl Richard Lepsius, der in den 1840er Jahren vor Ort war und erstmals den Namen und die Titel von Karabasken in Reliefs entdeckte, hinterließ eine umfangreichere Beschreibung des damaligen Zustands.. 1970 untersuchte es Diethelm Eigner. Er ging damals davon aus, dass von dem Grab, das intensiv als Steinbruch benutzt wurde, bald nichts mehr übrig sein würde. Danach geriet es bei Ägyptologen in Vergessenheit (nicht so bei den Einheimischen, die es als Wohnstätte und Stall benutzten bzw. überbauten), bis es das SACP 2001 wiederentdeckte. In dieser Zeit war es unter einer meterhohen Schuttschicht begraben. Was vom Grab sichtbar war, war beschädigt durch Wasserfluten, Salz und arabische Graffiti.

2006 begann das SACP mit den Ausgrabungs-, Konservierungs- und Konsolidierungsarbeiten. Inzwischen war der Schutt im Hof 4,5 Meter hoch.

South Asasif, Grab von Karabaskeen vor der Ausgrabung 2006, © Matjaz Kacicnik
Grab von Karabasken vor der Ausgrabung 2006, © Matjaz Kacicnik

 

Grundriss und Architektur:

Grab von Karabasken: Grundriss (nach Porter & Moss)
Grab von Karabasken: Grundriss (nach Porter & Moss)

Der Oberbau von Karabaskens Grab ist nur mit wenigen Resten erhalten. Wahrscheinlich bestand er aus einem Pylon und drei Höfen. Der unterirdische Teil verfügt über einen Lichthof, ein gewölbtes Vestibül, eine Pfeilerhalle, einen Opfersaal mit 6 seitlichen Nischen und eine Grabkammer (ausgegraben 2016).

Abstieg in das Grab von Karabasken
Abstieg in das Grab von Karabasken, ©Leben in Luxor

Grab von Karabasken: Eingang, ©SACP
Grab von Karabasken: Eingang, ©SACP

Ursprünglich sah es so aus, als sei das Grab komplett undekoriert, doch nachdem all der Schutt vor den Wänden entfernt war, wurden doch Reliefs sichtbar, z. B. zwei Reliefs von Karabasken im Stil des Alten Reichs auf den Türpfosten im Vestibül und zwei in der Tornische der Halle. Die Wände und Pfeiler der Halle waren jedoch nie dekoriert.

South Asasif, Grab von Karabaskeen: Relief von Karabasken auf dem Türrahmen, © South Asasif Conservation Project
Grab von Karabasken: Relief von Karabasken auf dem Türrahmen, ©SACP

Grab von Karabasken: Scheintür, ©SACP
Grab von Karabasken: Scheintür, ©SACP

Da die Halle des Grabes von Karabasken noch ein intaktes Dach hat, nutzt das SACP es derzeit auch als Lager für die in den Gräbern von Karachamun und Irtieru gefundenen Relieffragmente.

 

 

Das Grab von Karabasken in den News:

Fund des Grabes von Padibastet:

Ende Oktober 2015 wurde die Entdeckung des Grabes von Padibastet (Padibast, Pedubast) innerhalb des Grabes von Karabasken bekanntgegeben. Padibastet war Vorsteher von Oberägypten und Oberster Haushofvorsteher der Gottesgemahlin während der Regierungszeit von Psammetich II. (3. Pharao der 26. Dynastie von 595-589 v. Chr.). Er war außerdem wahrscheinlich ein bislang unbekannter Enkel von Pabasa, der sein Grab (TT279) im nördlichen Asasif hat. Das Ausgrabungsteam des South Asasif Conservation Project rekonstruierte inzwischen den Eingangsbereich des Grabes von Padibastet mit einem 1 Meter langen Türsturz, 4 Bildnissen und diversen Textfragmenten, die auf Padibastet hinweisen.

Eingang des Grabes von Padibastet, Luxor Westbank, ssüdliches Asasif, © South Asasif Conservation Project
Grab von Padibastet im Grab von Karabasken, ©SACP

Relief von Padibastet in seinem Grab, Luxor Westbank, ssüdliches Asasif, © South Asasif Conservation Project
Grab von Padibastet im Grab von Karabasken: Relief von Padibastet, ©SACP

 

Fund der Grabkammer von Karabasken:

Erst im Jahr darauf, im August 2016 fand das SACP die Grabkammer von Karabasken selbst. Der 9 Meter lange Abstieg zur Grabkammer wurde im Zentrum der Kultkammer entdeckt. Die Grabkammer misst 5,74 m x 3,54 m x 4,06 m und war bis zur Decke mit den Ablagerungen einer Überschwemmung gefüllt. Nach dem Entfernen des Gerölls wurde der monumentale Sarkophag sichtbar, der nahezu die ganze Kammer ausfüllt.
Der Sarkophag besteht aus rotem Granit und ist undekoriert. Man fand Anzeichen dafür, dass in der Antike zweimal versucht wurde, ihn aufzubrechen, wodurch sein Inneres schon nach dem ersten Versuch von einer Flut beschädigt wurde.

Grabkammer von Karabasken, südliches Asasif, Luxor Westbank, © Katherine Blakeney
Grabkammer von Karabasken, © Katherine Blakeney

Sarkophag von Karabasken, südliches Asasif, Luxor Westbank, © Katherine Blakeney
Grabkammer von Karabasken, © Katherine Blakeney

 

Kanopenfund im Grab von Karabasken:

Im Juni 2018 gab die Mission des SACP den Fund von vier Kanopenkrügen im Grab von Karabasken bekannt. Das Grab war in der 26. Dynastie für das Begräbnis von Padibastet wiederverwendet worden. Dafür hatte man damals die Südwand der Pfeilerhalle im Grab von Karabasken aufgeschlagen. Die Kanopenkrüge wurden dort im Boden gefunden und befinden sich inzwischen im Luxor-Museum.
Die Kanopen sind aus ägyptischem Alabaster gefertigt und zwischen 35,5 und 39,4 cm hoch. Eindringende Wassermassen beschädigten sie, ein Krug zerbrach sogar durch den hohen Wasserdruck. Das Wasser drang auch in die Krüge ein, so dass die ursprünglich enthaltenen Eingeweide des Verstorbenen nicht mehr nachweisbar sind, dafür aber noch jede Menge Harzreste.
Die Krüge tragen Inschriften und sind der Herrin des Hauses Amenirdis gewidmet. Amenirdis I. war Gottesgemahlin des Amun während der 25. Dynastie. Die Anordnung der Inschriften ist hingegen typisch für die 26. Dynastie.
Die Kanopendeckel, die wie üblich den Kopf eines Menschen, eines Affen, eines Falken und eines Schakals/Wolfs (s. Horussöhne) nachbilden, wurden von mindestens drei verschiedenen Künstlern gefertigt.

Kanopenfund im Grab von Karabasken, Luxor Westbank, © MoA
Kanopenfund im Grab von Karabasken, ©MoA

Kanopenfund im Grab von Karabasken, Luxor Westbank, © MoA
Kanopenfund im Grab von Karabasken, ©MoA

 



Literatur:

Bertha Porter & Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings, vol. I: The Theban Necropolis, pt. 1: Private Tombs, 1970

Friederike Kampp: Die thebanische Nekropole - zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, 2 Teile 1996

Elena Pischikova: Early Kushite Tombs of South Asasif, in: British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan, vol. 12, 2009, p. 11–30

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This volume is the first joint publication of the members of the American–Egyptian mission South Asasif Conservation Project. The Project is dedicated to the clearing, restoration, and reconstruction of the tombs of Karabasken (TT 391) and Karakhamun (TT 223) of the Twenty-fifth Dynasty, and the tomb of Irtieru (TT 390) of the Twenty-sixth Dynasty, on the West Bank of Luxor.
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This volume is the second joint publication of the members of the American-Egyptian South Asasif Conservation Project. It covers the three seasons of work of the Project from 2012 to 2014. Essays by the experts involved in the work of the Project concentrate on new archaeological finds, reconstruction of the tombs' decoration, and introduction of the high officials who usurped the tombs of Karakhamun and Karabasken in the Twenty-sixth Dynasty.


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