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Leben in Luxor Autorenforum: Ich glaub’, ich steh’ im Wald - Ausflug zu Luxors "Man-Made Forests"
von Claudia Ali, 10.01.14
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Wald in Luxor? Undenkbar. Und dann gleich zwei? Nur etwa 45 Minuten Fahrzeit braucht es von der Luxor Westbank zu dem beiden Wäldern, die die ägyptische Regierung mit amerikanischer bzw, deutscher Hilfe in der östlichen Wüste Luxors realisiert hat. Unter der sachkundigen Leitung des Botanikers Claude Chauvineau erforschten wir das Gelände.
Der "amerikanische Wald" in Luxor
Nennen wir den von der United States Agency for International Development, US-AID, angeregten und verwirklichten Wald den "amerikanischen Wald". Hier war unsere erste Station.
Er erstreckt sich an zwei Seiten von drei Bewässerungsbecken, die auf unterschiedlichen Ebenen liegen:
Soviel Wasser in der Wüste? Die Idylle trügt, was spätestens bei einem tiefen Atemzug klar wird: Faule Eier!? Der See wird von Abwässern gespeist. Sie stammen aus Luxor Stadt, werden hierher geleitet und in Becken gesammelt. Die festen Rückstände setzen sich am Grund der Auffangbecken ab. Daher werden diese von Zeit zu Zeit abgelassen, um sie auszubaggern. Dicke Folien verhindern eine Kontamination des umgebenden Erdreichs.
Aufforstung mit Abwässern - eine ebenso geniale wie notwendige Idee für ein Land, das größtenteils aus Wüste besteht und für dessen rasant wachsende Bevölkerung der Nil nahezu die einzige Wasserquelle ist. Er stellt 97% des Frischwassers - und 80% davon werden für landwirtschaftliche Zwecke verbraucht (1). Außer dem Nil gibt es nur ein paar unterirdische Quellen in den Wüsten und auf dem Sinai, Entsalzungsprojekte für Meerwasser und ganz selten Regen - zum Vergleich: Ägypten hatte 2010 eine mittlere Niederschlagsmenge von 12 mm pro Quadratmeter (2), Deutschland 2013 eine von 781 mm! (3)
63 dieser Abwasser-Waldprojekte gibt es bereits in Ägypten. Ihnen wurde eine Gesamtfläche von 30.000 Hektar Wüste in 14 Gouvernaten und 2 Bezirken zugewiesen, 2005 waren 5.000 Hektar davon kultiviert (2). Davon entfallen 714 Hektar auf den Wald von Luxor, für den täglich 30.000 m³ Abwässer aufbereitet werden (4). Die Nutzung von Abwässern hat übrigens nicht nur den Vorteil, das sie massiv Frischwasser für die Bewässerung sparen, sie verhindert auch, dass die Abwässer in den Nil geleitet werden.
Standorte der "Man-Made Forests" in Ägypten aus (5)
Natürlich handelt es sich bei den angepflanzten Bäumen und Büschen nicht um Pflanzen, die für den Verzehr bestimmt sind, sondern um Nutzpflanzen für die Holz-, Öl- und Treibstoffgewinnung bzw. um Pflanzen für die Stadt- und Stadtrandbegrünung. Der Dünger ist jedenfalls gleich im Wasser enthalten.
Wasserpump- und Verteilstation
Soweit so gut, doch welche Baumarten sind tatsächlich geeignet in einem von Abwässern bewässerten Wald zu wachsen und mit den vorhandenen klimatichen und geologischen Bedingungen zurecht zu kommen? Folgende vier Kriterien müssen erfüllt sein:
- schnelles Wachstum
- Wachstum auf sandigen Böden
- Wachstum bei hohen Temperaturen und starker Sonnenbestrahlung
- einfache Vermehrung, bevorzugt durch Samen
Immergrüne Pflanzen, die die Abwasserbewässerung ganzjährig nutzen können, sind natürlich auch von Vorteil, ebenso eine gewisse Resistenz gegen Trockenheit (tiefe Wurzeln), sollte aus welchen Gründen auch immer die Wasserzufuhr unterbrochen werden. Folgende Pflanzen erfüllen die Bedingungen weitgehend:
Indisches Rosenholz (Dalbergia sissoo)
Indisches Rosenholz (auch Sheesham, Shisha, Shisham und Ostindischer Palisander genannt) liefert ein hochwertiges Holz für Tischlerarbeiten und die Furnierherstellung und hält lange Trockenperioden aus. Die Samen werden vor der Aussaat 2 Tage in Wasser eingeweicht. Innerhalb von einer bis drei Wochen keimen 60 bis 80 %.
Jojoba (Simmondsia chinensis)
Johoba ist ein immergrüner, reich verzweigter Strauch, der bis zu 200 Jahre alt werden kann. Seine Pfahlwurzeln reichen 6 Meter in die Erde, er ist damit wüstentauglich. Die Kapselfrüchte enthalten dunkelbraune, gerillte, nussähnliche Samen, diese wiederum ein hochwertiges Pflanzenwachs (kein Öl!), das bestens für kosmetische Zwecke geeignet ist. Es enthält Provitamin A und Vitamin E, wirkt durch seine günstige Fettsäurenzusammensetzung pflegend für alle Hauttypen und schützt die Haut vor Austrocknung, ohne einen schmierigen Film auf der Haut zu hinterlassen. Es erhöht die Elastizität der Haut und schützt sie langanhaltend zuverlässig vor Feuchtigkeitsverlust. Zudem ist es leicht entzündungshemmend, riecht kaum und hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor von drei bis vier. Selbst die Industrie kann davon profitieren: Es dient als Schmiermittel für Präzisionsinstrumente und als Grundlage für Möbelpflegewachse und Autopolituren. Viele Gründe für einen Anbau!
Jojoba-Blüten
Jojoba-Samen
Khaya (Khaya senegalensis):
Der Khaya-Baum stammt aus dem tropischen Afrika und wird auch "Afrikanisches Mahagoni" genannt. Weitere Handelsnamen sind: Khaya Mahagoni, Grand Bassam, N'Dola, N'Gollon, Undianunu und Zaminguila. Das Holz wird für Arbeitsplatten, Furniere, Parkett, Musikinstrumente und den Bootsausbau verwendet.
Am nördlichen Ende der Bewässerungsbecken wurde eine breite Vielfalt von Bäumen und Sträuchern angepflanzt:
Oscher (Calotropis procera):
Die indische Calotropis-Pflanze (auch: Oscherstrauch oder Fettblattbaum) gehört zu den Seidenpflanzengewächsen. Die reich verzweigten, meterhohen Sträucher enthalten giftigen weißen Milchsaft (giftiger als Strychnin!). Aus den hübschen Blüten entstehen apfelähnliche Früchte, die etwa 100 bis 150 Samen enthalten. Doch nicht nur der Saft ist giftig, sondern auch alle anderen Pflanzenteile. Dennoch werden sie für vielfältige medizinische Zwecke, auch in der Ayurveda-Therapie, eingesetzt, z.B. gegen Rheuma, Asthma, Erkältungen, Verdauungsstörungen und Ekzeme.
Calotropis-Blüten
Calotropis-Früchte
Sesbania (Sesbania sesban):
Die Sesbania-Pflanze gehört zu den Schmetterlingsblütlern und hat gefiederte Blätter. Durch ihren buschigen Wuchs eignet sie sich als Heckenpflanze auf Grundstücksgrenzen. Ihr Holz findet als Feuerholz Verwendung.
Schachtelhalmblättrige Kasuarine (Casuarina equisetifolia)
Der immergrüne Baum heißt auch Kängurubaum oder Kasuarinabaum und erinnert vom Aussehen her stark an eine Konifere. Die Kasuarine wächst sogar auf sehr nährstoffarmem Sand und wird wegen ihrer Salzresistenz und ihrer Schnellwüchsigkeit als Zierbaum in Städten, zum Windschutz und zur Befestigung von Dünen angepflanzt. Das Holz ist sehr hart und daher für den Bau von Kanus geeignet. Auch als Feuerholz wird es gern verwendet, da es sehr heiß brennt.
Die Kasuarine im Vordergrund oben auf dem Bild wächst in einem von mehreren Gewächshäusern auf der nördlichen Seite;
Die Besichtigung des ersten Waldes von Luxor ist geschafft. Zurück am See lässt die Abendstimmung die leichte Geruchsbelästigung fast vergessen. Die Vögel lassen sich jedenfalls nicht stören.
Der "deutsche Wald" in Luxor
Unsere letzte Etappe ist die Jatropha-Plantage noch ein Stück weiter südlich. Forscher der Universität Hohenheim haben sie angelegt. Jatropha curcas, bekannt als Purgiernuss, ist eine sehr robuste, genügsame und wenig krankheitsanfällige sukkulente Pflanze, die bis zu zwei Jahre Trockenheit gut übersteht und wegen ihres giftigen Saftes kaum von Tieren gefressen wird. Sie ist eine ideale Pflanze, um kahle Regionen und aufgegebene erodierte Agrarflächen zu begrünen oder als Hecke andere Nutzpflanzungen zu schützen.
Aber weit wichtiger: Die Nuss besteht zu einem Drittel aus Öl, das sich bestens zur Produktion von Biosprit, als Brennstoff für Generatoren und Lampen oder zur Produktion von Kerzen und Seife eignet. Die Schalen können als Dünger für Felder verwendet werden. Die Pressreste der Nuss, für die die Forscher zusammen mit der Firma JatroSolutions GmbH ein patentiertes Entgiftungs-Verfahren entwickelten, enthalten mehr Eiweiß als Soja und sind daher ein ideales Tierfutter - ohne die Natur damit zu strapazieren, wie es die Sojaanbauflächen tun, für die ganze Regenwälder abgeholzt werden. Der großflächige Anbau kann zudem das Mikroklima verändern. Die Forscher glauben, dass sie mit Jatropha-Plantagen Regen in der knochentrockenen Wüste generieren können - mittelfristig bis zu 50 Liter jährlichen Niederschlag pro Quadratmeter (6).
Jatropha-Nüsse
Pünktlich zum Ende unseres lehrreichen Ausflugs ging die Sonne in dramatischen Farben unter:
Fußnoten:
(1) Ronald S. Zalesny Jr. et al.: Opportunities for woody crop production - Using treated wastewater in Egypt, I: Afforestation Strategies, in: International Journal of Phytoremediation, 13(S1):102–121, 2011
(2) Hussein I. Abdel-Shafy & Mona S. M. Mansour: Overview on Water Reuse in Egypt - Present and Future, in: Sustainable Sanitation Practice, Issue 14/2013
(3) Deutscher Wetterdienst: Jahresrückblick - Deutschlandwetter im Jahr 2013, Pressemitteilung vom 30.12.2013
(4) Website des Ministry of State for Environmental Affairs, Egyptian Environmental Affairs Agency: The National Programme for Safe Use of Treated Sewage Water for Afforestation - Luxor
(5) Zitiert in (1). Die Karte stammt ursprünglich aus: Rifaat Abdel-Wahaab: Sustainable Development and Environmental Impact Assessment in Egypt: Historical Overview, The Environmentalist 23, 49-70., 2003
(6) Peter Trechow: Wie Wüsten mit Nüssen zu Ackerland werden, in: VDI nachrichten, Düsseldorf, 30.09.11
Weitere Quellen:
William Hollingworth: To study the use of Casuarina trees and compare similar landuse options for Western Australia- China, India, Spain, Israel & Egypt, 2005
Environmental evaluation of using treated wastewater in agriculture: Luxor Demonstration Site; US Agency for International Development & Ministry of State for Environmental Affairs, Egyptian Environmental Affairs Agency: Report no. 45, March 2008
Website der Firma JatroSolutions GmbH