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Forum für Autoren: Portraits ägyptischer und arabischer/afrikanischer Filme

von Claudia Ali, 25.01.14

 

Bildbeschreibungen und Copyright-Informationen erhalten Sie mit Mouseover. Sind die Bildrechte nicht explizit angegeben, liegen sie bei Leben-in-Luxor.de. Externe Links sind mit gekennzeichnet.

 

In Luxor finden regelmäßig Filmfestivals statt, die uns für das Fehlen eines Kinos etwas entschädigen: das Luxor African Film Festival und das Luxor Egyptian and European Film Festival. Da dort manche Filme, insbesondere die Klassiker, immer wieder gezeigt werden, habe ich hier die in den News besprochenen Filme geordnet nach Entstehungsjahr zusammengetragen und die Beschreibungen um einige Daten ergänzt. Die Filmportraits werden laufend aktualisiert.

 

 

Excuse my French (Ägypten 2014)

Amr Salamas Film "Excuse my French" (arabisch: La Moakhza) feierte am 19. Januar 2014 anlässlich der Eröffnung des 2. Luxor Egyptian and European Film Festival 2014 seine Weltpremiere.
Inhalt: Der 13jährige Ahmed Dash spielt den jungen Hany. Nach dem Tod seines Vaters, der seiner Mutter nichts als Schulden hinterlassen hat, muss er von einer teuren internationalen Privatschule auf eine staatliche Schule wechseln. Da er dort von seinen Mitschülern schon wegen seiner privilegierten Herkunft gehänselt wird, mag er sich nicht auch noch als Christ inmitten von muslimischen Kindern outen. Wenn er seine Klassenkameraden einlädt, um Freunde zu gewinnen, entfernt er alle christlichen Devotionalien von den Wänden der Wohnung und ersetzt sie durch islamische. Nach vielen Verwicklungen lernt er jedoch schließlich, der zu sein, der er wirklich ist, und erkämpft sich den Respekt seiner Mitschüler.
Resümee: Gefilmt wurde in einer alten Schule in Kairo, die zum Abriss freigegeben war. Auch wenn Salamas sehr persönlicher Film viele humorvolle Szenen hat und als Komödie vermarktet werden soll - was Hany in der Schule erlebt, ist nicht wirklich lustig. Der Film wurde in Ägypten dreimal von der Zensurbehörde abgelehnt mit der Begründung, dass er das Image des ägyptischen Bildungssystems schädigen würde. Beim vierten Mal - nach einem entsprechenden Fernsehauftritt Salamas und mit einigen herausgeschnittenen Szenen - wurde er zugelassen.
"Excuse my French" thematisiert dennoch gleich drei problematische Themenkreise:
   1.) die Klassenunterschiede zwischen Arm und Reich,
   2.) Intoleranz auf Grund religiöser Zugehörigkeit und
   3.) das marode ägyptische Schulsystem.
Doch der Film tut es ohne anzuprangern oder zu verallgemeinern. Es geht um die ganz persönliche Geschichte von Hany - nicht mehr und nicht weniger. Ahmed Dash begeisterte in dieser Rolle - hoffentlich bekommen wir noch viele Filme mit ihm zu sehen!

Titel: Excuse my French
Originaltitel:
La Moakhza لامؤاخذة
Regisseur: Amr Salama (1982-)
Schauspieler: Kinda Alloush, Hany Adel, Ahmed Dash
Musik: Hany Adel
Land: Ägypten
Jahr: 2014
Dauer: 100 Minuten

Film "Excuse my French"

Film "Excuse my French"


Offizieller Trailer in Arabisch ohne Untertitel

 

Rock the Casbah (Marokko 2013)

"Rock the Casbah", ein Film der marokkanischen Regisseurin Laïla Marrakchi, wurde auf dem 6. Luxor African Film Festival 2017 gezeigt. Es ist der vorletzte Film, in dem Omar Sharif (1932 - 2015) mitgewirkt hat - und er hat darin eine bizarre Rolle: Er spielt einen Toten. Womit ich auch gleich beim Inhalt wäre.
Inhalt: Anlässlich des plötzlichen Todes des Großunternehmers und Patriarchen Moulay Hassan (Omar Sharif) kommt dessen Familie auf dem luxuriösen Familiengut in Tangier zusammen, um gemeinsam die gemäß der islamischen Tradition drei Tage dauernde Totengedenkfeier zu begehen. Moulay Hassan hinterlässt seine Frau Aicha (Hiam Abbass) und seine drei Töchter Miriam (Nadine Labaki), Kenza (Lubna Azabal) und Sofia (Morjana Alaoui).
Sofia, die Jüngste, hat Marokko Jahre zuvor verlassen, um in Hollywood Schauspielerin zu werden. Doch auch die Tatsache, dass ihre Zwillingsschwester Laila damals Selbstmord begangen hatte, nachdem ihr Vater ihr die Heirat mit ihrer großen Liebe Zakaria, Sohn der langjährigen berberischen Hausangestellten Yacout verweigert hatte, trug zum Bruch mit der Familie bei. Sofia selbst hat sich im Gegensatz zu ihren Schwestern von ihrem Vater keine Zweckehe mit einem marokkanischen Mann aufzwingen lassen und stattdessen einen amerikanischen Schauspielkollegen geheiratet, mit dem sie einen Sohn hat. Sie will sich allerdings scheiden lassen. Von Zakaria erfährt Sofia, dass Laila schwanger war, als sie starb. Wenig später entdeckt sie ein Foto von Zakaria mit ihrem Vater und Yacout und erkennt, dass Laila von ihrem Halbbruder schwanger war. Während der folgenden Tage stellt sich heraus, dass letztendlich jeder der Protagonisten den schönen Schein und wenigstens ein Geheimnis bewahrt. Und langsam kommen sie alle zum Vorschein.
Bei der Testamentseröffnung, zu welcher der Testamentsvollstrecker zum Erstaunen des größten Teils der Familie auch Zakaria zitiert, wird klar, dass Aicha wusste, dass ihr Mann sie jahrzehntelang mit Yacout betrogen hat. Sie schwieg jedoch, um die Familie zusammenzuhalten.
Der verstorbene Moulay Hassan wohnt dem Familientreffen ganz in Weiß als Beobachter bei, ist aber nur für Sofias Sohn sichtbar. Als am Ende die versöhnte Familie zusammen Familienvideos schaut und Sofias Mann auftaucht, um sie zurückzugewinnen, findet Moulay Hassan seinen Frieden und verschwindet.
Der bittersüße Film - eine Komödie über eine Tragödie - überzeugt nicht nur durch die hervorragenden Schauspieler, sondern auch durch seinen hintergründigen Witz und die kleinen Seitenhiebe auf Marokkos patriarchale Gesellschaftsstrukturen, die sich nicht nur in arrangierten Ehen und einem Erbrecht zeigen, das dem bisher unbekannten Halbbruder und dem pädophilen Onkel mehr zugesteht, als den sehr viel näheren Verwandten: den Schwestern und ihrer Mutter.

Titel: Rock the Casbah - A Comedy. About a Tragedy
Regisseur: Laïla Marrakchi (1975-)
Schauspieler: Morjana Alaoui, Nadine Labaki, Lubna Azabal, Hiam Abbass, Omar Sharif, Fatima Harandi, Adel Bencherif
Musik: Robin Coudert
Land: Marokko, Frankreich
Jahr: 2013
Dauer: 100 Minuten

"Rock the Casbah" von Laïla Marrakchi

"Rock the Casbah" von Laïla Marrakchi

"Rock the Casbah" von Laïla Marrakchi

 

Hidden Beauties (Tunesien 2012)

"Hidden Beauties" ein Film des tunesischen Regisseurs Nouri Bouzid, feierte seine internationale Premiere im Oktober 2012 auf dem Abu Dhabi Film Festival und erhielt auf dem 2. Luxor African Film Festival den mit 10.000 USD dotierten Grand Nile Prize für den besten Film.
Die Grundidee hinter dem Film entstand bereits vor der Revolution in Tunesien und mündete in einen Roman über 2 Mädchen: Die eine möchte ihre Jungfräulichkeit verlieren, die andere weigert sich, so zu tun als hätte sie sie noch. Doch als nach der Revolution das Tragen des Higab (Kleidungsstück für Frauen, das nicht nur den Kopf, sondern auch den Körper als Ganzes bedeckt) in Tunesien zum politischen Statement wird - in einem Land, in dem das Tragen des Kopftuchs so gut wie verboten war - veränderte Bouzid die Filmgeschichte.
Inhalt: Der Film "Hidden Beauties" (Originaltitel: مانموتش  "Manmutisch", wörtlich: "Wir sterben nicht") dreht sich um zwei junge Frauen in Tunis nach dem Fall des Regimes. Zainab und Aicha sind beste Freundinnen und arbeiten beide in einer Bäckerei mit angeschlossenem Café. Zainab ist verlobt und trägt kein Kopftuch. Sie arbeitet "oben" im Café als Bedienung. Aicha arbeitet "unten" in der Backstube. Sie ist befreundet mit Zainabs Bruder Hamza, dem zu Beginn des Films die Flucht aus dem Gefängnis gelungen ist. Er hat sich im Gefängnis zum Fundamentalisten gewandelt und stellt mit Wohlwollen fest, dass Aicha ein Kopftuch trägt, kritisiert aber den Lebenswandel seiner Schwester Zainab aufs Heftigste.
Nun geschieht folgendes: Beide Freundinnen, die für sich ihre ureigene Entscheidung im Bezug auf das Tragen eines Kopftuchs getroffen haben, werden zum jeweiligen Gegenteil genötigt. Zainabs in Frankreich lebender Verlobter Brahim verlangt von ihrer Familie (unter dem Vorwand, seine Mutter fordere es), sie zum Kopftuchtragen zu veranlassen - ansonsten müsse er die Verlobung lösen. Um Zainabs Widerstand zu brechen, sperrt ihre Mutter sie ein, so dass sie nicht mehr zur Arbeit gehen kann, gibt ihrer Tochter Opium in den Tee und lässt die Lieblingstante anreisen, die ihr mit mal sanftem, mal starkem Druck das Kopftuch anlegt - alles, um die gute Partie nicht zu gefährden.
Aicha ist die Lieblingsangestellte ihres Chefs. Als Zainab nicht mehr zur Arbeit erscheint, erpresst er sie mit schönen und mit deutlichen Worten, deren Platz als Serviererin im Café einzunehmen - was gleichbedeutend ist mit: ihr Kopftuch abzulegen oder den Job, der ihr und ihren Geschwistern das Überleben ermöglicht, zu verlieren. Was das außerdem bedeutet, sieht man in einer Einstellung, in der Hamza auf der Galerie des Cafés steht und mit Entsetzen all die heimlichen und un-heimlich aufdringlichen Berührungen der Serviererinnen durch die männlichen Cafégäste beobachtet. Man könnte nun meinen, Aichas und Hamzas Beziehung sei ohne Probleme, da sie sich im Hinblick auf das Kopftuch einig sind, doch Aicha kommt mit Hamzas neuer islamistischer Haltung, die Frauenrechte drastisch beschneidet, nicht zurecht, und Hamza nicht mit Aichas Wunsch nach (Bewegungs-)Freiheit und der Tatsache, dass sie arbeiten geht.
Aicha gibt nach einer Weile ihrem Chef nach, öffnet ihr Haar, lässt sich von ihren Kolleginnen schminken, doch bekommt nach einem Blick in den Spiegel einen Tobsuchtsanfall und wirft mit Mehl um sich - eine starke Szene. Aicha läßt sich nicht verbiegen. Zainab ebensowenig. Sie löst lieber die Verlobung.
Nouri Bouzid gewann 2012 auf dem Abu Dhabi Film Festival den Preis für den besten Regisseur der arabischen Welt. Er saß unter dem Ben-Ali-Regime wegen seiner politischen Aktivitäten 5 Jahre im Gefängnis. Im Film ist er selbst zu sehen: Er spielt einen blinden Akkordeonspieler, der ein Opfer der Revolution wird. Am Ende des Films singen Zainab und Aicha gemeinsam sein Lied: "Ich will nicht sterben, bevor nicht der Kummer aus den Augen der Jungen verschwindet."
Bouzids Botschaft: "My goal with this film is to try and showcase that the wearing of the veil, the practice of Islam, and every other choice is one that is personal. Respect personal choices, respect other cultures, respect people. Respect is key."

Titel: Hidden Beauties
Originaltitel: Manmutisch مانموتش
Regisseur:
Nouri Bouzid (1945-)
Schauspieler: Nour Mziou, Souhir Ben Amara, Bahram Aloui, Lofti Abdelli
Musik: Sami Maatougi
Land: Tunesien
Jahr: 2012
Dauer: 105 Minuten

Film "Hidden Beauties" von Nouri Bouzid Szene aus "Hidden Beauties" von Nouri Bouzid

"Hidden Beauties" von Nouri Bouzid

"Hidden Beauties" von Nouri Bouzid


Originalfilm in Arabisch mit englischen Untertiteln

 

 

The Collar and the Bracelet (Ägypten 1986)

Der Film "The Collar and the Bracelet" von Khairy Beshara (1947-), entstand 1986 nach der gleichnamigen Novelle von Yahya Taher Abdullah (1938-1981), der aus Karnak stammt.
Inhalt: "El-Tuq wa el-Eswera" (الطوق والأسورة) spielt denn auch in Karnak im Jahr 1933, und zwar vor dem Hintergrund des 2. Weltkrieges, des Krieges in Palästina und der britischen Interventionen im Sudan. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die el-Bishari-Familie: Da ist Hazina. Sie trägt diesen Namen ("die Traurige"), weil ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist. Mit ihrem querschnittsgelähmten und TBC-kranken Mann Bachit hat sie eine Tochter - Fahima - und einen Sohn - Moustafa. Letzterer hat das Dorf und das Land schon vor Jahren auf der Suche nach seinem besseren Lebensunterhalt verlassen. Die Familie lebt in großer Not, schon bald stirbt der Vater. Fatima wird mit dem gut betuchten Schmied Haddad el-Gebaly verheiratet. Das ganze Dorf erlebt die (scheinbare) Hochzeitsnacht vor der Haustür mit. Jedoch wird Fatima nicht schwanger - ihr Mann ist impotent und aus purer Frustration auch noch gewalttätig. In ihrer Not besucht Fatima zusammen mit ihrer Mutter den Karnak-Tempel. Tatsächlich ist sie schon bald danach schwanger und gebärt eine Tochter - Farhana, was allerdings weniger dem Zauber des Tempels als dem des Tempelwächters geschuldet ist. Da dem gehörnten Ehemann klar ist, das er nicht der Vater sein kann, verstößt er Fatima, die ins Haus ihrer Mutter zurückkehrt, und heiratet eine andere Frau. Doch als ihm auch mit ihr der Kindersegen versagt bleibt, zündet er sie, sich und das ganze Haus an. Fatima hingegen wird kurz nach der Geburt schwer krank. Grausame "Heilpraktiken" werden an ihrem Schädel vollzogen, denen sie schließlich erliegt.
Eines Tages, Farhana ist inzwischen eine attraktive junge Frau, kehrt ihr Onkel Moustafa, der langvemisste Sohn des Hauses, nach zwanzig Jahren im Ausland zurück. Ein Cousin hält um ihre Hand an, doch weder Moustafa noch Farhana akzeptieren ihn als Bräutigam. Sie ist in einen jungen Mann verliebt, der ihr nach einem Fahrradunfall half. Als sie offenbar schwanger ist, gräbt sie ihr Onkel hockend in ein Erdloch ein, so dass nur ihr Kopf herausschaut. Bis sie den Namen dessen preisgibt, der sie geschändet hat, verweigert er ihr zudem Essen und Trinken. Farhana ist schon fast bewusstlos, als sie ihr Cousin ausgräbt und vor den Augen der Mutter wegträgt. Er erfüllt ihr ihren Wunsch nach Wasser - nur um sie im nächsten Moment brutal zu erstechen. Er lässt die Männer des Dorfes von seiner Tat wissen und Moustafa tobt, dass sich in den 20 Jahren seiner Abwesenheit nichts am engstirnigen Denken der Dorfbewohner geändert hat. Hier endet der Film.
Resümee: Der Film, der in vielen Szenen von der Buchvorlage abweicht, besticht einerseits durch betörende Aufnahmen des Dorfes und des Tempels von Karnak, andererseits durch eindrucksvolle Szenen gelebter dörflicher Tradition. Letztere sind archaisch und malerisch, aber auch drastisch, brutal und bar jeden Mitgefühls. Moustafa, der sich lautstark über die Rückständigkeit seiner Mitmenschen aufregt, erkennt nicht seine eigene Gefangenheit. Und so wiederholt sich die Geschichte in ihrer ganzen Tragik immer wieder: Mütter, die kurz nach der Geburt sterben; junge Frauen, die unehelich schwanger werden; Männer, die über das Schicksal von Frauen richten und Frauen, die sie gewähren lassen. Nette Überraschung: Der berühmte Sänger Mohamed Mounir spielt eine Nebenrolle.

Titel: The Collar and the Bracelet
Originaltitel: El-Tuq wa el-Eswera الطوق والأسورة
Regisseur:
Khairy Beshara (1947-)
Buchvorlage: [Anzeige] Menschen am Nil von Jachja Taher Abdallah (auch: Yahya Taher Abdullah)
Schauspieler: Sherihan, Fardous Abdel Hamid, Ahmed Abdelaziz, Ahmed Bedir, Ezzat El Alaili, Abdalla Mahmoud, Mohamed Mounir, Hanan Youssef
Musik: Entessar Abdel Fattah
Land: Ägypten
Jahr: 1986
Dauer: 120 Minuten

Film "The Collar and the Bracelet"

Film "The Collar and the Bracelet"

Film "The Collar and the Bracelet"

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The Night of Counting the Years (Ägypten 1969/2009)

Der ägyptische Regisseur Shadi Abd al-Salam (1930-1986) produzierte diesen Film, der als einer der größten ägyptischen Filme aller Zeiten gefeiert wird, bereits 1969. El-Mumia (arabisch: المومياء), wie er im Original heißt, basiert auf der wahren Geschichte der Entdeckung von 40 königlichen Mumien (TT320, Cachette von Deir el-Bahari) in den Thebanischen Bergen im Jahr 1881 und wurde 2009 von Martin Scorceses World Cinema Foundation aufwändig restauriert. Seitdem wurde er auf zahlreichen Filmfestivals präsentiert.
Inhalt: Der Familienklan der Horabat, eine der drei in Qurna lebenden Familien, hat das Mumienversteck schon vor langer Zeit entdeckt und das Geheimnis von Generation zu Generation weitergegeben. Schließlich waren die Verkäufe von Kostbarkeiten aus den Särgen auf dem Schwarzmarkt ein willkommenes Einkommen. Doch die ägyptische Altertümerverwaltung unter der Leitung von Gaston Maspero wird auf die Verkäufe speziell aus der 21. Dynastie aufmerksam und schickt Mitarbeiter nach Qurna, um ihre Herkunft zu klären. Interne Klanstreitigkeiten und ein Mord führen schließlich zum Verrat des Verstecks durch ein Mitglied des Klans.
Soweit die Handlung des Films. Seine zentrale Frage jedoch ist: Was ist schützenswerter: jahrhundertealte Familientraditionen oder jahrtausendealtes nationales Erbe (in einer Einstellung wird einer Mumie die Halswirbelsäule zertrümmert, um an ihren kostbaren Halsschmuck zu kommen - den Verschluss zu öffnen, hätte genügt).
Resümee: Die Kameraführung ist zeremoniell langsam, die Bilder kommen mit wenig Farben aus, die Filmmusik von Mario Nascimbene bleibt eindringlich monoton. Die Tatsache, dass von den Qurnawwis feinstes Hocharabisch gesprochen wird, sorgt ebenfalls für eine traumhaft unwirkliche Atmosphäre. Schauplätze sind die Thebanischen Berge und die Totentempel der Westbank (Ramesseum, Medinet Habu). Nicht nur deshalb ein absolut sehenswerter Film! Sie können ihn auf der Website des Internet Archive mit englischen Untertiteln in separaten Dateien downloaden.

Titel: The Night of Counting the Years
Originaltitel:
El-Mumia المومياء
Regisseur:
Shadi Abd al-Salam (1930-1986)
Schauspieler: Ahmed Marei, Ahmad Hegazi, Zouzou Hamdy El-Hakim, Nadia Lutfi
Musik: Mario Nascimbene
Land: Ägypten
Jahr: 1969/2009
Dauer: 102 Minuten

Film "The Night of Counting the Years"

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